Hallo Reader,
meiner Auffassung nach gibt es zwei Sorten von Menschen: die einen, die ihre Aufgaben rechtzeitig erledigen, pünktlich aus dem Haus gehen, und ihre Sachen immer direkt aufräumen.
Dann gibt es die andere Sorte Menschen. Die, die auf den letzten Drücker das Haus verlassen, drei Tage bis zur Deadline warten bevor sie anfangen und ihren Newsletter am Sonntag Nachmittag schreiben - statt wie geplant am Freitag vorher.
Seitdem ich denken kann, war ich spät dran.
Ich höre heute noch meine Mutter die Treppe hoch rufen: "Christine (das war mein Rufname, sonst nannte sie mich Chrissile), du musst looooos. Wenn du jetzt nicht gehst, verpasst du den Bus!"
Im Studium wartete ich so lange, dass ich 70% meiner Bachelorarbeit in den letzten 7 Tagen schrieb. Dabei lernte ich eigentlich gerne. Sobald ich mich erst mal hingesetzt habe und es schaffe, mich für mehr als 1 Minute am Stück zu konzentrieren, kann ich regelrecht in einer Aufgabe versinken.
Weswegen ich mir immer und immer wieder vornahm, nächstes Mal früher anzufangen. Doch der gewünschte Lerneffekt trat nicht ein, bis ich folgendes verstand.
Ich prokrastinierte nicht, weil ich faul war. Es war auch kein Teil meiner Persönlichkeit, der unveränderbar war.
Hinter meiner Neigung, Dinge bis zum letzten Drücker aufzuschieben, versteckt sich Angst.
Angst davor, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein.
Angst vor dem Chaos, das in meinem Kopf entsteht, wenn ich das Thema aufmache.
Angst davor, was falsches zu sagen, mich zu entscheiden, ein Gespräch anzufangen, indem ich länger hängen bleibe als mir lieb ist.
Kurzum: ich durfte erkennen, dass ich meiner Mama ähnlicher bin als ich dachte. Meine Mama hatte vor vielem Angst. Dass ich zu hoch kletterte. Dass die Nachbarn über sie sprechen. Dass der Weg zu weit ist. Noch heute höre ich ihre Worte, die meine Kindheit prägten: "Achtung. Vorsicht. Pass auf."
Mut wurde in meiner Familie selten belohnt. Sondern eher mit Vorsicht und Skepsis begegnet.
Ich durfte also lernen, trotz meiner Ängste meine großen Ziele zu erreichen. Was mir dabei hilft, sind die folgenden 6 Schritte.
🧘♀️ Schritt 1: Nimm an, dass du prokrastinierst
Persönlichkeitsentwicklung ist selten so sexy, wie sie auf Instagram aussieht. Egal, was du verändern willst, der erste Schritt, ist erstmal anzunehmen, dass es so ist, wie es ist.. dass du so bist, wie du bist.
Radikale Akzeptanz des Status Quo befreit.
Im ersten Schritt geht es also darum, anzunehmen, dass du prokrastinierst. Ohne dich dafür zu verurteilen, ohne dass deine Innere Kritikerin dich dafür mit Schuldzuweisungen bestraft.
🔍 Schritt 2: Finde heraus, welche Angst dahinter steckt
Einer der spannendsten Aufgaben, denen du dich in deinem Leben widmen kannst, ist es dich selbst besser kennenzulernen. Dabei geht es vor allem darum, deine Masken abzulegen, die du dir im Selbstschutz über die Jahre angezogen hast.
Prokrastination ist so eine Maske.
Wenn ich an meine Steuern und Finanzen denke, kam gleich mein Glaubenssatz hoch "Davon hast du keine Ahnung. Das kriegst du nicht hin."
Wenn ich tagelang nicht auf WhatsApps reagiere, steckt meistens ein Gefühl von Überforderung dahinter. Ich habe schon so viele Themen offen und kann mich jetzt nicht noch mehr Themen widmen.
Wenn ich mich nicht an die wichtigen strategischen Themen setze und stattdessen denke, ich müsse erst noch alle 'Feuer' löschen, habe ich Angst vor großen Veränderungen und offenen Themen, die ich nicht direkt abgeschlossen bekomme.
Hand auf's Herz: Welche Angst versteckt sich hinter deiner Prokrastination?
💝 Schritt 3: Definiere, warum du die Aufgabe *wirklich* erledigen willst
Unsere Gedanken steuern unsere Gefühle. Sofern du denkst, du *müsstest* oder *solltest* etwas (endlich) tun, startest du bereits mit einer Energie, die sich nach Druck anfühlt. Kein Wunder, dass du so keine Lust bekommst, zu starten.
Überlege dir, warum es dir wichtig ist, dich der anstehenden Aufgabe zu widmen.
Du denkst es gibt keinen motivierenden Grund, deine Steuererklärung zu machen? Was mir hilft, ist der Gedanke, dass ich mich und mein Business ernst nehme, wenn ich mich gut um meine Finanzen kümmere. Dass ich meine Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten will, damit ich weiß, wie viel ich investieren kann - für mich, für meine Familie, für meinen Sohn.
Das Wichtige: Finde einen Grund, der in dir ein gutes Gefühl auslöst - egal, wie sich der Grund vielleicht für andere anhört.
🎨 Schritt 4: Kombiniere die Aufgabe mit deinen Stärken oder deinen Lieblingsgefühlen
Manchmal habe ich das Gefühl gerade als Deutsche machen wir es uns oft schwerer als wir müssten. Lange dachte ich, Arbeit müsse hart sein. Heute versuche ich so viel Spaß und Flow zu haben, wie möglich. Wenn ich etwas tun will, was mir schwer fällt, frage ich mich heute immer:
Wie könnte ich mir das so einfach und angenehm wie möglich machen?
Als ich es nicht schaffte, mir eine gute LinkedIn Routine aufzubauen, traf ich mich jeden Montag für 2h mit meiner besten Freundin und wir haben Content co-kreiert. Wenn ich mich an meine Steuererklärung setze, mache ich mir Friends nebenbei an, habe meinen warmen Tee neben mir und mache es mir so gemütlich wie es geht.
📝 Schritt 5: Brich die Aufgabe in möglichst kleine Schritt runter
Yes, I know, dass hast du schon tausend Mal gehört. Wahrscheinlich deswegen, weil es stimmt und dennoch so oft übersehen wird.
Es geht nicht darum, direkt fertig zu werden, sondern anzufangen.
Als ich mich vor zwei Tagen das erste Mal an diesen Newsletter gesetzt habe, habe ich nicht gedacht, dass ich ihn direkt fertig schreibe. Ich habe mir als erstes Ziel gesetzt, das Thema zu definieren und die Outline. Danach habe ich mir erlaubt, eine erste 'shitty' Version zu schreiben und ihn erst in Schritt 3 überarbeitet.
Genau das gleiche mache ich mit meiner Steuererklärung. Am ersten Tag setze ich mir das Ziel einen Überblick zu gewinnen, wo ich letztes Mal aufgehört habe. D.h. Exceltabelle aufmachen und verstehen, wo ich stehe. Nicht direkt alles fertig machen und einreichen.
Seitdem ich mir erlaube, mit Baby Steps zu beginnen, ist keines meiner Ziele für mich zu groß!
🥕 Schritt 6: Belohne dich direkt danach
Bei dem Schritt denke ich besonders gerne an meinen Lunch Talk mit Tatjana Kiel. Tatjana hatte das Ziel ihr Adressbuch zu aktualisieren und alte Kontakte zu löschen. Das machte sie eine zeitlang jeden Freitag für 1h. Danach gönnte sie sich einen Karrottenkuchen als Belohnung.
In dem Buch 'Atomic Habits' beschreibt James Clear wie wir Gewohnheiten etablieren.
Durch die Belohnung nach der Tätigkeit bekommst du ein gutes Gefühl – sie sorgt dafür, dass du die Gewohnheit eher wiederholst.“
Deswegen belohne dich direkt danach mit wertschätzenden Worten, einem High Five oder Celebration Dance - oder einem Stück Karottenkuchen.
Wie gehst du mit Prokrastination um?
Was ist dein Tipp? Steige in die Diskussion auf LinkedIn ein.
Du hast keine Lust mehr darauf, anderen dabei zuzusehen, wie sie sich ihr Traumleben erschaffen, während du prokrastinierst?
Dann komm in meine We Love Mondays Akademie. Lerne deine Stärken kennen, überwinde Selbstzweifel und bringe deine Vision zum Leben!
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Seit We Love Mondays habe ich weniger Selbstzweifel!
Die Gruppe aus Frauen hat so eine starke Dynamik – das hat mir richtig gut getan. >> Zum Video von Kira
- Kira Marie Cremer, New Work Expertin, Autorin & Podcast Host
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Wir starten am 13. Mai. Diesmal mit max. 8 Frauen. Antworte mir jetzt auf diese E-Mail, um mehr zu erfahren.
Auf ein Leben, das sich so gut ANFÜHLT, wie es aussieht!
Deine Chrissi
P.S.: Buche dir hier deinen Clarity Call, damit ich dich auf deinem Weg zu einem Leben voller Selbstvertrauen und Leichtigkeit, begleite.